Der Innenausbau, oder: Mach einen Plan sei doch ein schlauer Wicht, mach einen zweiten, funktionieren tun sie beide nicht.

Eigentlich sollte das ja alles ganz einfach gehen. Wir lassen uns die Siebdruckplatten für den Innenausbau von Max Fesche zuschneiden, schneiden uns die Alu-Leisten selber auf Maß, stecken das Ganze zusammen und nieten es fest. Zwei Tage Arbeit…

 

Naja. Im Endeffekt haben wir zwei Wochen gebraucht. Also gut, wir hatten uns da mit der Zeit etwas verschätzt. Allerdings hatten wir auch angefangen in der Garage von Max’s Eltern angefangen zu arbeiten und da das mit einer ziemlichem Hin- und Her-Räumerei verbunden war, war der Fortschritt gering. Als Nathalie uns eine Halle im Hafen gefunden hatte, ging es dann rund. Der Tisch wurde fertiggestellt, die Sandblechhalter in ein paar Stunden fertiggestellt und der Innenausbau ging auch endlich voran. Nachdem wir verstanden hatten, wie man mit einer Kappsäge immer genau an der falschen Stelle die falsche Gehrung in die Alu-Leiste sägt, machten wir uns daran das Gleiche auch noch für die korrekte Position und Gehrung zu begreifen.

 

Sodann begannen auf fast schon magische Weise die ersten Teile ernsthaft so auszusehen, als ob sie tatsächlich für einen Innenausbau zu gebrauchen wären. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass das zwar soweit sehr schön war, wir aber die falschen Platten zugeschnitten hatten. Die Deckel für unseren Schrank hatten wir kurzer Hand zu Seitenteilen unserer Bank umgebaut. Also haben wir nochmals beim Tischler angerufen und die Klappen und noch ein paar Teile, die wir ausversehen für Reste gehalten und zersägt hatten, nachbestellt und weiter ging‘s. Nach mehr als zweimaligen Rein und Rausgehebe der jeweiligen Möbelstücke – jeweils mit Anpassungsarbeiten verbunden – fing alles langsam an zusammenzupassen. Als erstes Möbel war der Schrank einbaubereit. Stolz wie Bolle packten wir den Schrank ins Auto und stellten uns vor wie großartig das alles funktionieren wird, nur um festzustellen, dass dies zu hoch und das zu niedrig ist, der Dachhimmel einem beim Sitzen am Kopf scheuert und so weiter. Nach etwas mehr Anpassen, ist es nun einigermaßen auszuhalten.

Die Bank (unseren Kleiderschrank) haben wir als nächstes fertig gebaut. Da wir dieses Mal dann auch die richtigen Platten zersägt haben, passte es auch. Juhu! Das erste Probesitzen klappte tatsächlich auch ganz gut und der Schrank hielt! Davon angespornt machten wir uns daran den Schrank für die Kühltruhe zu konstruieren. Da wir hier verschiedene Stärken Multiplex miteinander kombinieren wollen, 7mm für die Wände 9mm für den Deckel, mussten wir uns ein Profil selber bauen, dass auf der einen Seite 7mm und auf der anderen 9mm fasst. Nach ausgiebiger Studien der im Baumarkt verfügbaren Materialien fiel die Wahl auf zwei Winkel-Profile, die einfach durch die Platten durchgenietet, bzw. geschraubt werden. Wie sich während der nächsten Bastelstunde herausstellen sollte war dies eine sehr gute Wahl. Zu guter Letzt mussten wir noch den Schrank um den Wassertank bauen. Das stellte uns aber vor unvorhergesehene Probleme. Also nicht ganz so unvorhergesehen, wenn man bedenkt, dass doch die meisten Autos sowas in der Art wie Fensterheber aufweisen. Dass die Kurbeln mehr Platz brauchen, als das elektrische Äquivalent ist zwar hinlänglich bekannt, musste uns aber erst durch ein Krachen bei der ersten Anprobe der Schränke wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Also haben wir den Wassertank weiter nach Innen verlegt und den mittleren Schrank somit kleiner gemacht. Dafür geht jetzt die Tür mit Fensterkurbel dran zu. Erstaunlich, was sich alles so erreichen lässt, wenn man sich an die physischen Dimensionen des Autos hält. 

Die letzten paar Kleinigkeiten, die wir jetzt noch für den Innenausbau fertig machen müssen sind die Klappen, die gleichzeitig als Tisch fungieren sollen an den Schrank bauen, das Technikfach für Laptop und Kamera bauen (laut Plan der einzig staubsichere Ort im Auto), die Deckel für den Schrank des Wassertanks und den Mittelschrank zuschneiden und mit Klavierband befestigen und dann noch die letzten Stücke Siebdruckplatte fertig zuschneiden und einbauen. Wir sind also quasi fertig.

Ansonsten ist ja auch noch genug zu tun. Die Luftzuleitung zum Motor ist noch umzulegen, der Schnorchel und der Stabi müssen noch angebaut, die Stoßdämpfer getauscht, der Zusatztank eingebaut und die Standheizung angeschlossen werden. Es bleibt also spannend. 

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