Türen Teil 1 oder "Wie entkernt man sein Auto eigentlich fachgerecht?"

19/05/2016 Türen die Erste: Es begab sich also zu der Zeit, dass wir beschlossen hatten unser Auto den Sommer über bei TIMEmax den Sommer über einen vernünftigen Unterbodenschutz angedeihen zu lassen. Auf der Webseite steht, dass sich die Kosten erheblich reduzieren lassen würden so man denn alle hinderlichen Verkleidungen und Anbauteile bereits im Voraus entfernt. Gelesen, getan.

Also ging es einen schönen Nachmittags daran die Türverkleidungen abzubauen. Nachdem wir bei Recherchen in einschlägigen Foren bereits etliche Hinweise auf die korrekte Herangehensweise gefunden und verinnerlicht hatten, ging es frisch ans Werk. Nach der ersten Tür fielen dann auch die letzten Hemmungen und nach ca. 1 ½ Stunden war der ganze Spuk vorbei. Für alle, die sich den Spaß auch mal machen wollen beschreibe ich mal wies geht.

 

Erstens (und gleichzeitig der wichtigste Schritt): Man besorge sich bei einschlägigen Onlineversandhäusern oder dem ansässigen Land Rover Händler Nachschub für die Clips und auch die Cliphalterungen, die beim Ausbau garantiert zu Bruch gehen werden.

 

Zweitens: Man nehme einen schmalen Schraubenzieher und stecke ihn vorsichtig zwischen die Klappe, die die Schrauben am Türgriff verdeckt (Hinweis: Die Klappe öffnet vom inneren des Griffs nach Außen). Dann vorsichtig aufhebeln. Als nächstes Schrauben lösen und mitsamt Türgriff gut wegpacken.

 

Drittens: Mit etwas Fantasie und einem schmalen Schraubendreher die Verkleidung der Verschlüsse am oberen Ende der Tür abhebeln.

 

Dreieinhalbtens: Bei den handgedrehten Fensterhebern muss man einen wirklich furchtbar fummeligen Klemmring abziehen, um die Kurbel abzubekommen.

 

Viertens: Wenn man den Türöffner ein bisschen öffnet sieht man darin eine kleine Kreuz-Schraube aufblitzen. Nachdem man diese entfernt hat kann man die Verkleidung des Türöffners nach vorne abziehen.

 

Fünftens: Sodann nehme man einen Breiten Schlitz-Schraubendreher oder einen stabilen Spachtel oder ähnliches Spezialwerkzeug und hebelt sich ganz langsam und vorsichtig einmal rund um die Tür herum. Dabei ist jedes Mal darauf zu achten, dass es Plopp macht. Und ja die Clips sind länger als man anfänglich vermutet.

 

Als Letztes muss man nur noch aufpassen, dass einem die lose Verkleidung nicht auf die Füße rauscht… Naja, vielleicht ist das eher ein persönliches Problem.

 

Da die Türen nun schon einmal nackig waren, nutzten wir die Gelegenheit sie mal genauer in Augenschein zu nehmen. Das daraus resultierende Staunen kann man sich vorstellen. Nächstes Wochenende geht es dann mit der Stahlbürste los.

Türen die Zweite oder "Backe, backe Dreck-Kuchen"

04/06/2016 Türen die Zweite: Das nächste Wochenende ist es nicht ganz geworden, aber immerhin haben wir uns überhaupt dazu aufraffen können die blöde Bürste mal in die Hand zu nehmen. Da unsere Kleine mittlerweile im Sommerlager des Bootes von Max Vater steht haben wir genug Platz und vor allem bei den Temperaturen ein schattiges Plätzchen zum Arbeiten.

 

Als die erste Runde uns Auto mit der Stahlbürste nur wenige Erfolgserlebnisse verschaffte, packten wir den Stahlbürsten-Aufsatz auf den Akkuschrauber und siehe da. Nach nur einer Stunde waren nicht nur wir unfassbar eingesaut (wer hätte auch gedacht, dass sich Roststaub mit Schweiß zu einer undurchdringlichen Dreckschicht verbinden könnte), sondern unser Autochen war auch von Innen vom Großteil des Rostes befreit.

Türen die Dritte oder "Guter Rat ist nicht immer teuer."

05/06/2016 Türen die Dritte: Während eines mehr oder weniger zufälligen Aufenthalts in Kiel vor zwei Wochen war ein Besuch bei Rostdoc unausweichlich. Beim spontanen Besuch viel sofort der ausgebaute 300Tdi Rettungswagen auf dem Hof ins Auge. Dias „Hier bin ich richtig“ Gefühl verstärke sich nach eingehenden Gespräch schnell und nach kurzer Beratung und langem Gespräch war ich mit einer Dose Multifilm wieder auf dem Weg zurück nach Hamburg. Auf die Frage ob die Türen noch zu retten sein wurde mir nur mit einem müden Lächeln entgegnet und besagte Dose in Finger gedrückt. Rostumwandler und Grundierung in einem klingt schon mal ganz gut.

 

Zurück ins hier und jetzt. Besagt Dose würde nun ihre Wunder Wirkung entfalten müssen, wenn sich unsere Türen noch einmal in einen akzeptablen Zustand verwandeln sollen. Also: Pinsel kaufen, Beschreibung lesen, Einmalhandschuhe mitnehmen, Terpentin einpacken und los. Am Auto angekommen wurden erstmal alle Türen von innen mit einem Staubsauger ausgesaugt und dann sorgfältig mit Bremsenreiniger vom restlichen Dreck und Öl befreit.

 

Zu unsere beider erstaunen ist Multifilm komplett geruchsfrei, so flüssig wie Milch, pechschwarz und lässt sich völlig ohne irgendwelchen Schwierigkeiten sowohl auf blankes Metall wie auch direkt auf Rost anbringen. Nach einer Tour durch alle Spalten der Türen und der ansonsten auffälligen Rostspuren ist das Ergebnis wirklich beeindruckend. Bevor jetzt Unkenrufe kommen warum wir nicht einfach „Fluidfilm reinmachen und gut ist“ möchte ich feststellen, dass das noch kommt. Aber wenn man die Verkleidung schon mal runter hat kann man es auch richtig machen und von Vornherein ausschließen, dass die Kiste von außen weiterrostet.

 

Nach einem zweiten Anstrich am nächsten Tag war das Ergebnis wirklich beeindruckend. Aber seht selbst.

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